Was Europas Corona-Lockdown bringt


Weniger Tote, langsamere Ausbreitung
Was Europas Corona-Lockdown bringt

Europa ringt damit, die Corona-Pandemie einzudämmen. Ob freiwillig oder angeordnet: In vielen Ländern bleiben die Menschen zu Hause, Geschäfte und Schulen sind geschlossen. Wissenschaftler haben nun die Auswirkungen des Lockdowns berechnet.

Reproduktionszahl sinkt

Europas Lockdown hat bisher durchaus Wirkung gezeigt, verdeutlichen britische Epidemiologen anhand von Daten von 11 europäischen Ländern. Ihrer Einschätzung zugrunde liegt die Berechnungen der Reproduktionszahl. Dese Zahl spiegelt wider, wie viele Menschen ein Infizierter ansteckt. Sie lag zu Beginn der Epidemie in allen 11 analysierten europäischen Ländern zusammen bei etwa 3,87, d.h., ein Erkrankter infizierte mehr als 3 weitere Personen mit dem SARS-CoV-2. Ende März betrug die Zahl nur noch etwa 1,43, d.h., ein Infizierter steckte weniger als zwei weitere Menschen an.

Die Forscher führen auch zwei europäische Beispiele ins Feld: In Norwegen wurden strenge Maßnahmen ergriffen – dort könnte laut Epidemiologen die Reproduktionszahl schon unter 1 gesunken sein, so dass ein baldiges Ende der dortigen Epidemie wahrscheinlich ist. Für das Nachbarland Schweden, das keinen Lockdown verordnet hat, berechneten die Epidemiologen dagegen eine Reproduktionszahl von 2,64, was eine weitere Ausbreitung der Epidemie bedeutet.

Für Deutschland bestätigt das Robert Koch-Institut ebenfalls, dass die Maßnahmen greifen. Hier ist dem RKI-Präsident Wieler zufolge die Reproduktionszahl von über 5 auf etwa 1 gesunken, d.h. ein Infizierter steckt eine weitere Person an. Er hofft, dass die Reproduktionszahl in den nächsten Tagen unter 1 gedrückt wird – was ein Anzeichen für das Nachlassen der Epidemie wäre.

In Deutschland 550 Tote verhindert?

Auch die Anzahl der durch den Lockdown vermiedenen Todesfälle haben die britischen Epidemiologen berechnet. Sie gehen davon aus, dass in den besagten 11 Ländern bis Ende März etwa 59 000 Todesfälle verhindert wurden. Ohne die strengen Maßnahmen hätte es in Italien 38 000, in Spanien 16 000 und in Deutschland 550 Todesfälle mehr gegeben.

Die Kehrseite der Medaille

Doch das Eindämmen der Infektion hat auch eine Kehrseite: Dadurch, dass weniger Menschen infiziert werden, entwickelt sich auch die gewünschte Herdenimmunität nur äußerst langsam. Denn zur Herdenimmunität und einem natürlichen Ende einer Epidemie kommt es erst, wenn 50 bis 75% der Bevölkerung mit dem Virus infiziert sind. Davon sind die Europäer mit einem Anteil von 4,9% Infizierten aber noch weit entfernt, betonen die Forscher.

Quelle: Ärzteblatt

News

Kinder: Bei Reanimation nicht zögern!
Kinder: Bei Reanimation nicht zögern!

Deutlich bessere Überlebenschancen

Bei Notfällen ist Zeit ein entscheidender Faktor. Das gilt auch, wenn Kinder einen Herzstillstand erleiden. Je früher dann reanimiert wird, umso höher sind die Überlebenschancen.   mehr

Softdrinks als Ballaststoffquelle?
Softdrinks als Ballaststoffquelle?

Statt Obst und Gemüse

In den Regalen der Supermärkte tauchen immer wieder neue Modegetränke auf. Jetzt machen ballaststoffreiche High-Fiber-Softdrinks von sich reden. Aber können sie die tägliche Portion Obst und Gemüse ersetzen?   mehr

Neuropathische Schmerzen im Visier
Neuropathische Schmerzen im Visier

Antidepressiva oder Capsaicin?

Gegen das Brennen, Stechen und Kribbeln von neuropathischen Schmerzen ist das rechte Kraut noch nicht gefunden. Viele Wirkstoffe werden eingesetzt, wenige helfen. Welche Medikamente am meisten Erfolg versprechen, hat eine internationale Arbeitsgruppe untersucht.   mehr

Welche Medikamente im Alter?
Ältere Frua sucht die richtigen Tabletten aus einem Stapel Schachteln heraus. Im Alter sind nicht alle Medikamente gut geeignet. Bei der Auswahl hilft die Priscus-Liste.

Nicht jeder Wirkstoff ist geeignet

Viele Senior*innen kennen es: Eine Tablette für den Blutdruck, eine für das Cholesterin, eine für den Zucker. Dabei reagiert der Körper im Alter empfindlicher auf manches Arzneimittel. Die Priscus-Liste hilft, gefährliche Arzneimittel für Senior*innen zu erkennen.   mehr

Eisbad, Sauna, Schneetreten
Eisbad, Sauna, Schneetreten

Anreiz fürs Immunsystem?

Es gibt viele Möglichkeiten, das Immunsystem zu stärken. Manche schwören dabei auf extreme Hitze oder Kälte. Doch können regelmäßiges Saunieren, Wassertreten oder Eisbaden tatsächlich vor Infekten schützen?   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Marien-Apotheke
Inhaber Stephan Menzel
Telefon 0203/50 06 50
Fax 0203/5 00 65 10
E-Mail marien@menzelapotheken.de